An Land, wenn wir uns nicht bewegen, kann es sein, dass:
• wir Wind spüren (zum Beispiel auf unserer Haut)
• wir Wind sehen (die Fahne an Land flattert im Wind, die Blätter an einem Baum bewegen sich, Rauch aus einem Kamin steigt nicht gerade auf).
In unserem Beispiel weht der wahre Wind aus Norden. Es weht also ein Nordwind.
• Dieser atmosphärischer Wind (wir nennen ihn den wahren Wind) können wir als Pfeil darstellen.
• Der wahre Wind übt eine Kraft aus, die eine Richtung und eine Stärke hat.
Annahme: wir fahren auf einem Motorboot. Es ist absolut windstill. Die Fahnen an Land flattern nicht, sondern hängen am Fahnenmast hinunter. Der Rauch aus einer Fabrik steigt gerade in den Himmel.
Auf unserem schnellen Motorboot:
· wir spüren Wind (den Fahrtwind)
· wir sehen Wind (die Fahne auf dem Boot flattert)
Den Fahrtwind auf unserem Boot zeichnen wir mit einem roten Pfeil ein.
· Auch dieser Wind übt eine Kraft auf aus.
· Diese Kraft hat eine Richtung (immer von vorne) und eine Stärke (je nach Geschwindigkeit).
Wenn wir auf unserem Segelboot segeln:
• wir spüren den Wind (zum Beispiel auf unserer Haut)
• wir sehen den Wind (zum Beispiel am Verklicker oder Stander)
• Wind ist nichts anderes als sich bewegende Luft.
• Der Wind übt eine Kraft auf unser Boot aus.
• Diese Kraft hat eine Richtung und eine Stärke (je stärker der Wind, desto länger der grüne Pfeil).
• Der Wind, den wir auf unserem Boot spüren, zeichnen wir hier mit einem grünen Pfeil ein.
• Mit diesem «grünen» Wind kann unser Boot segeln.
• Wir nennen diesen Wind «scheinbarer Wind».
Der Wind, den wir auf unserem fahrenden Segelboot spüren (und sehen) – der scheinbare Wind – setzt sich natürlich aus dem wahren Wind und dem Fahrtwind zusammen.
(vgl. Vektor Parallelogramm)
Auf dem Boot sehen und spüren wir nur den scheinbaren Wind !
Wichtig: Wir segeln immer mit dem scheinbaren Wind !
NB: gestrichelte Pfeile = als Segler nehmen wir diese Kräfte (Wind) nicht direkt auf dem Boot wahr. Wir spüren nur den scheinbaren Wind.
Daraus folgt: jedes Mal, wenn unser Segelboot beschleunigt oder sich verlangsamt (also, wenn der rote Pfeil für den Fahrtwind länger oder kürzer wird), hat dies einen Einfluss auf den scheinbaren Wind => seine Stärke und seine Richtung verändern sich.
Sobald der wahre Wind stärker wird (Bö) oder abflaut, verändert sich Stärke und Richtung des für uns massgebenden scheinbaren Windes.
Auch wenn wir die Fahrtrichtung ändern, ändert sich die Stärke und die Richtung des für uns wichtigen scheinbaren Windes.
Merke: wir richten unsere Segel immer
nach dem scheinbaren Wind. Der scheinbare
Wind ist nie konstant. Seine Stärke und seine
Richtung ändern sich immer wieder in einem
gewissen Masse.
aber:
• wie funktioniert eigentlich ein Segel?
• wird unser Boot vom Wind gestossen oder gezogen?