Kapitel 13 - Koppelnavigation

Die Koppelnavigation basiert auf der kontinuierlichen Fortschreibung der Position anhand von Kurs und zurückgelegter Distanz. Ausgehend von einem bekannten Startpunkt wird der Magnetkompasskurs (MgK) gesteuert und die Distanz per Log gemessen. Durch regelmässiges Umrechnen und Eintragen der Informationen in die Seekarte entsteht ein Koppelkurs, der den theoretischen Weg des Schiffes nachzeichnet.

Seit Jahrhunderten nutzen Seefahrer Kompass, Log und Sanduhr, um ihren Standort zu bestimmen und sicher ans Ziel zu gelangen. Auch wenn heute moderne elektronische Navigationshilfen wie GPS zur Verfügung stehen, bleibt die Koppelnavigation ein wichtiges Backup-System.

 

Fehlerquellen und deren Auswirkungen

Die Koppelnavigation ist naturgemäss mit verschiedenen Fehlerquellen behaftet:

·       Ungenauigkeiten beim Steuern des Kurses, besonders bei Wellengang

·       Abweichungen des Logs

·       Einflüsse von Wind und Strömung

 

Diese Fehler addieren sich im Laufe der Zeit und führen zu einer wachsenden Abweichung zwischen dem gekoppelten Ort (Ok) und der tatsächlichen Position (Ob). Je länger ohne Positionskorrektur durch andere Methoden navigiert wird, desto grösser wird diese Unsicherheit.

 

Steigerung der Genauigkeit

Um die Zuverlässigkeit der Koppelnavigation zu verbessern, sind folgende Massnahmen wichtig:

Berücksichtigung äusserer Einflüsse:

·       Gezeiten und Strömungen einkalkulieren

·       Windversatz beachten und kompensieren

 

Sorgfältige Navigationstechnik:

·       Regelmässige Kurskontrolle und -korrektur

·       Kalibrierung der Instrumente

 

Darstellung der Unsicherheitszone:

Es empfiehlt sich, um den gekoppelten Standort eine Unsicherheitszone in der Karte zu markieren. Diese visualisiert den möglichen Fehlerbereich und erhöht das Bewusstsein für potenzielle Gefahren.

 

Praktische Anwendung

Die Koppelnavigation mag auf den ersten Blick wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirken, doch ihre Bedeutung für die moderne Schifffahrt sollte nicht unterschätzt werden. Auch wenn heute GPS und elektronische Navigationssysteme allgegenwärtig sind, bleibt die Koppelnavigation ein unverzichtbares Werkzeug in der Hand des erfahrenen Seemanns. Sie vermittelt ein tiefgreifendes Verständnis für die grundlegenden Zusammenhänge der Navigation und schult den seemännischen Blick für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wind, Strom und der Bewegung des Schiffes.

 

 

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